Großstadtliebe Testo

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  • In der fernsten der Fernen / Dota Kehr singt Mascha Kaléko Gedichte – Teil 2 (2023)
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Testo Großstadtliebe

Man lernt sich irgendwo ganz flüchtig kennen
Und gibt sich Irgendwann ein Rendezvous
Ein irgendwas's nicht genau zu nennen
Verführt dazu, sich gar nicht mehr zu trennen
Beim zweiten Himbeereis sagt man sich „du”

Man hat sich lieb und ahnt um Grau der Tage
Das leuchten froher Abendstunden schon
Man teilt die Alltagssorgen und die Plage
Man teilt die Freunden der Gehaltszulage
Das übrige besorgt das Telefon

Man trifft sich im Gewühlt der Großstadtstraßen
Zuhause geht es nicht, man wohnt möbliert
Durch das Gewirr von Lärm und Autorasen
Vorbei am Klatsch der Tanten und der Basen
Geht man zu Zweien still und unberührt

Da-da-da, da-da-da-da, da-da
Da-da, da, da-da-da-da

Mann küsst sich dann und wann auf Stille Bänken
Beziehungsweise auf dem Paddelboot
Erotik muss auf Sonntag sich beschränken
Wer denkt daran an später noch zu denken
Man spricht konkret und wird nur selten rot

Da-da-da, da-da-da-da
Da-da, da-da-da-da
Man schenkt sich keine Rosten und Narzissen
Und schickt auch keinen Pagen sich ins Haus
Hat man genug von Weekendfahrt und Küssen
Lässt man's einander durch die Reichspost wissen
Per Stenographenshrift ein Wörtchen: „aus“