Bassano Testo

Testo Bassano

Sie warten schon viel länger als Penelope und sind schon fast verholzt wie Pynien und Zypressen ? die Frauen, schwarz in schwarz und manche weggeknickt. Sie warten während weiter die Zykaden brüllen, Oliven ungepflückt verdorren, der Brunnen schweigt. Kein Kind zerschreit die Flimmerhitze in den Gassen. Und bloß der blöde Knabe, der das T-shirt trägt der Havard-University lacht mit den Ziegen die das Gras zwischen den Steinen vor der Kirche fressen in Bassano. Seit ewig hocken Greise auf der Mauer rum und schauen übers Tal, woher sie immer kamen. Gerüchte ? einer hat?s im Fersehen gesehen: Durch Herne und Detroit sollen gelbe Schwaden ziehen, in Melbourne tropft aus Wasserhähnen schon Lysol. Sie werden diese Stätte fliehen, kommen wieder die Männer und die Söhne. Diesmal bleiben sie vielleicht. Weil atmen muß man und auch klares Wasser trinken. Den Brunnen wird man tiefer graben müssen in Bassano. Den Wein von damals ? ob man den dann trinken kann? Verjagen muß man die Skorpione aus den Häusern, die Fremden möglichst auch ? doch das wird schwerer sein. In jedem Sommer bleiben ein paar mehr von ihnen. Und kaufen wolln sie alles und verstehen nichts; zu viele und zu reich, zu laut mit falschen Sitten: Fünf Mädchen, diese blonden, haben nackt getanzt, im Mondschein und mit einem Ziegenbock am Brunnen. Der Architekt hat einen Esel grün gestrichen in Bassano. Vielleicht wird alles wieder so wie früher sein ? zu Hause, wenn sie da sind und für immer bleiben. Oliven werden gepflückt und wieder Wein gemacht. Mit Würde kann man leben, ohne die Almosen. Vielleicht daß es dann eine Schule und ein Kino gibt. Geliebt wird wieder heftig werden und geboren. Man stirbt gelassen, weil es wieder weitergeht. Die Schafe werden wieder in den Bergen grasen, und Freunde grüßt man wieder so wie Gäste in Bassano. Sie warten schon viel länger als Penelope in Bassano.