Die Brücke Testo

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Testo Die Brücke

Abgeschieden liege ich in menschenleeren Berggelände
Eingeschlafen sind die Füße, steif geworden meine Hände
Ewigkeiten habe ich mich an den Ufern festgekrallt
Immer mehr verliere ich nun Gleichgewicht und festen Halt

Moos und Unkraut wächst auf mir, gräbt sich tiefer Schicht um Schicht
Eis sprengt Stücke von mir ab, Sonne gerbt mein Angesicht
Schmerz vibriert in meinem Rücken, kriecht durch meine alten Glieder
Scheint mich gänzlich zu zerstören, ebbt kurz ab und kommt gleich wieder
Unter mir fließt kühles Blau, es ruft mich lauter jeden Tag
Bald zerbricht mein Unterbau und einigt uns mit hartem Schlag

Einstmals sagte man, ich würde Städte, Völker gar verbinden
Paare und Familien würden dank mir zueinander finden
Heute ist mein Rücken übersäht mit Furchen und mit Narben
Kriegsgerät und Panzerketten haben sich tief eingegraben

Alt geworden stehe ich nur mehr in lang vergessnen Karten
Schwach geworden trag ich heute höchstens manchmal Grenz-Soldaten
Trotz Verbindung bleiben Welten oftmals ewig unvereint
Ich hab Mensch zu Mensch geführt, das heißt, durch mich fand Feind den Feind