Drachen Testo

Testo Drachen

Gleich der Paukenschläge des Sklaventreibers auf dem alten Schiff jagen sich ihre Tage durch die Zeit voreinander her. Gnadenlos folgen dann die Morgende, welche gefüttert von Gewohnheit den Nachmittag gebären. Und wir banden uns die Armbanduhr um die Kehlen, zerstörten die Gezeiten des Fühlens und bauten ´ne Uhr ein in unsere Seelen, in unsere Seelen. Ich will die Drachen zählen, bis ich sterbe, und nicht die Schafe, bis ich schlafe. Ich will die Drachen zählen, bis ich sterbe, und nicht die Schafe, bis ich eingeschlafen bin. Wie die Widerkäuer grasen sie über die Ebenen ihres Daseins, ohne auch nur eine Blume zu bemerken. Jahr für Jahr ein Geburtstag, Jahr für Jahr springt ein Schaf über den Zaun, der wie ein Grabstein nur mehr Wirklichkeit bedarf. Hast du dich nicht auch schon mal gefragt, was da tief in dir nagt? Kannst du dich nicht überwinden, dein Glück zu finden? Scheue keine Mühe, so wie die Kühe, denn sie grasen - du weißt es! - der Rasen beweist es, mit dem Blick auf den Boden gerichtet. So weiß sie nicht, wie du wissen kannst, worauf im Moment sie verzichtet. Ich will die Drachen zählen...