Methstube Testo

Testo Methstube

Sie ist krank, ein kaputter Mensch,
die Hure des Dorfs, sie lutscht für'n Paar Cents,
wenn sie's grad braucht aber sonst auch für lau.
Ein Kompliment, sie mutiert zur Sau.
War schon zig Mal schwanger, aber nie sehr lange,
Gerüchten zufolge braucht sie nur 'ne Zange.
Doch ein Balg hat sie, zwei Monate jung,
und es versorgt sich selbst, sie liegt nur rum
in ihrem Trailer.
Im Wald versteckt, die Junkies kennen ihn, es duftet nach Meth.

Kommt nur herein in die Methstube,
die Alte ist (?), also Let's Do It.
Ob Sex oder Drogen, du kriegst was du brauchst,
wenn du's selbst noch nicht weißt, sie findet es raus.
Ottmar, ihr bester Kunde kommt täglich,
mal für Sex, und mal um zu reden.
Er sticht auch gern mal ins rote Meer,
was sie nicht weiß, er liebt sie so sehr.
Aber sie kriegts nicht mit,
zugedröhnt wie sie ist.
Und so hat diese Liebe keine Zukunft,
und bald sucht auch Ottmar im Meth seine Zuflucht.

Er zieht zu ihr, sie teilen den Gewinn durch zwei,
aber sie leben aneinander vorbei.
Sein Herz ist zerfressen, wie ihre Haut vom Meth,
aber durch ihre Nähe erträgt er es.
Eines Morgens kommt Ottmar vom anschaffen heim,
der Trailer steht offen, er hört sie weinen.

Sie hockt zitternd dahinter, mit blutigen Schenkeln,
Ihr Blick lässt Ottmar ans schlimmste denken.
Er sieht neben sie, sie war wieder schwanger,
von ihm, im Moos liegt der kleine Kadaver,
in ihrer Hand die Zange, er schaltet langsam,
sie will es erklären, er sackt zusammen.
Trauer, Wut, Verzweiflung und Hass,
sie glaubt, er umarmt sie, als er sie packt.
Er würgt ihren Hals, es dauert nicht lange,
und sie liegt tot zwischen Kind und der Zange.

Seither ist es still in der Methstube,
Ottmar erhängte sich in der Methstube.
Nachdem er Kind und Geliebte im Wald begrub, im Moment des Sterbens,
dachte er noch, wie leid es ihm tut.
Der Duft ist verflogen, die Methstube leer,
nur noch ein alter vermoderter Trailer im Wald, nicht mehr.