Leiermann Testo

Testo Leiermann

Eine greise Stimme führt mich
Durch die Gassen in die Stadt
Als ein Wesen unbekannt
Allen Blick gefesselt hat

Aller Wille dreht den Körper
Der sich ganz alleine führt
Rückwärts in das Ungewisse
Wo die Angst den Schwarm berührt
Der aus Vögeln sich gesammelt
In die Höhe aufgescheucht
Rückwärts durch die Straßen fliegt
Ohne irgendein Geräusch

Aus dem Dunst steigt unbeachtet
Ein dürrer Leib mit sanftem Schritt
Die Leier in der Hand, er spielt sie
Und summt säuselnd mit ihrer mit

Er spielt so wunderschön die Saiten
Als er mit dem Bogen streicht
Ich sehne mich nach Orpheus‘ Armen
Der mir seine Hände reicht

Kurz bevor das Lied verklungen
Hält der Leiermann den Ton
Hebt behutsam seine Stimme
Steigt von seinem Totenthron

Erkennst du mich nicht, was weichst du zurück?
Wir tanzten zusammen schon manch wirres Stück
Im Wandel der Zeiten, den Beben der Welt
Hast du mich dem Menschen zur Seite gestellt

Wir warten auf die Morgenstunde
Ob der Mensch dich sehen will
Ob sein Weg und deine Wunde
Heilen und verwachsen will

Blick nur den Leiermann
Wie er sich winden kann
Gerade noch im Bild verwoben
Plötzlich war er fort

Blick nur den Leiermann
Die Schlangen krochen ihm voran
Als sich meine Lider hoben
Stand ein leerer Ort